Mit Master Compounds gelingt Dr. Christian Rosenthal früh eine wegweisende Neuerung für die Kunden von Baerlocher. Dass sie individuell und passgenau für die jeweilige Produktion hergestellt werden können, macht sie zum perfect match.
Kunststoffprodukte herzustellen ist ein komplexer Prozess, für den eine Vielfalt von Additiven notwendig ist. Je nachdem, ob der Kunststoff nun zu einem Rohr oder zu Bodenbelag verarbeitet werden soll, benötigt der Produzent eine ganz spezielle, individuelle Zusammensetzung. Genau hier setzt Dr. Christian Rosenthal in den 1960ern mit Master Compounds an: alles drin! Bis heute sind Compounds für Baerlocher ein zentrales Produkt. Baerlocher unterstützt Kunden als trusted advisor dabei, aus komplexen Herausforderungen elegante Lösungen zu entwickeln. Mit Know-how von den Einzelstoffen bis hin zum Lieferketten-Management.
Der Aufschlag
Seit den 1950er Jahren stellt Baerlocher Einzelstabilisatoren her und gewinnt Expertenwissen zur Herstellung und Verwendung von Hilfsstoffen für die Kunststofffertigung. Das Timing ist gut. Die Nachfrage boomt und Baerlocher schafft die erste Grundlage, um später zu einem Marktführer im Additiv-Bereich zu werden. Damals müssen Hersteller alle Additive einzeln lagern, vor Ort verwiegen und mischen. Ein Einfalltor für Fehler und Kontaminationen. Durch den Staub, der teils aus bedenklichen Stoffen entsteht, ist das zudem eine gesundheitliche Belastung für die Arbeiter.
Genau hier setzen Christian Rosenthal und seine Anwendungstechniker mit den Master Compounds in den 1960ern an. Letztere sind bei den Kunststoffproduzenten vor Ort, oft Tag und Nacht. Sie kennen die Probleme der Kunden somit bestens. Nach deren Vorgaben mischt und liefert Baerlocher alle Stoffe in notwendigen Dosierungen in einem. Damit ist nur noch ein Verwiegevorgang notwendig. Ein wegweisender Fortschritt für die Kunden, der Prozesse beschleunigt, Abfälle reduziert, Qualität steigert und Kosten senkt. Hier zeigt sich bereits die traditionsbildende Kernkompetenz von Baerlocher, individuelle, kundenspezifische Lösungen zu schaffen.
BAERPOAN
Bei den Stabilisatoren-Gleitmittel-Compounds von Prozess- und Funktionsadditiven gehört Baerlocher zu den Vorreitern. 1963 präsentiert Baerlocher das erste, pulverförmige Compound mit der Bezeichnung „master-compound HSSP“ für Hart-PVC. Drei Jahre später wird die Produktreihe BAEROPAN („Bäropan“) vorgestellt, ein Compound, das nicht aus Pulver, sondern aus Granulat besteht und damit zur Staubreduktion beiträgt. Die Serie wird seitdem konstant weiterentwickelt und steht für alle PVC-Additiv-Compounds von Baerlocher. 1998 befinden sich 2.500 Typen im Lieferprogramm, die in alle Teile der Welt vertrieben werden. Doch die Compounds sind kein Alleinstellungsmerkmal, auch wenn Baerlocher zu den Pionieren gehört und viel in Werbung investiert.
One-Packs
Eine Weiterentwicklung der eigenen Mischungen stellen um 1980 die „One-Packs“ dar. Gänzlich eigene Mischungen werden nun als Standardprodukte angeboten, z.B. in der „300er-Serie“, deren genaue Zusammensetzung ein Betriebsgeheimnis bleibt. Diese gibt es in den verschiedensten Formen, ob als Stäbchen, Pastille oder Kügelchen. In der „SMS-Linie“ werden damals z.B. Einzelkomponenten mit Gleitmitteln in Schmelzschuppen verschmolzen, womit der Staubanteil drastisch reduziert wird. Mit den Formen variiert auch die Verpackung und beispielsweise die Spezifizierung für die zunehmend automatisierte Fertigung bei Kunden, z.B. in der Rohrextrusion.
BAEROPOL
1992 bieten die polymerfreien Additivblends BAEROPOL („Bäropol“) kundenspezifische Produkte für die Formgebung von Nicht-PVC-Thermoplasten in Form eines freifließenden Granulats. In den 1990ern entpuppen sich One-Packs zudem als Wettbewerbsvorteil bei der Erschließung des asiatisch-pazifischen Marktes, weil viele Erstkunden dieses Prinzip wohl noch nicht kennen. Und das Compound-Prinzip lässt sich auf Anwendungsgebiete jenseits von PVC übertragen, z.B. ab 1993 mit den BAEROPOL Master-Compounds für Polyolefine.
Master Compounds und dann One-Packs sind ein perfect match im kompletten Produktionszyklus: individuell und passgenau abgestimmt auf jeden Kunden, damit dieser bei Abnehmern und im Wettbewerb überzeugen kann. Dabei bietet Baerlocher Qualität, Beständigkeit und eine kundenzentrierte Unternehmenskultur.